Sabine Groschup

Da war die Angst

08.12. – 08.02.2024

Sabine Groschup

Da war die Angst

08.12. – 08.02.2024
Da war die Angst
Sabine Groschup verknüpft in ihrer mehrteiligen Installation Lyrik, Textiles, Gegenstände des Alltags, Statistik und Klang, um die Anzahl der Femizide in Österreich der letzten Jahre und den daraus entstandenen Schmerz (er)fassbar zu machen: MEHR

Uhren werden dabei zu Symbolen für die stehengebliebene Zeit, der seit dem Femizid am 5. März 2021 in der Nussdorfer Straße 4 in Wien ermordeten Frauen*. Hinter den Uhren erhebt sich ein weißes, raumhohes Baumwolltuch, das mit einem für dieses Projekt geschriebenen Gedicht der Künstlerin von Hand von ihr bestickt wurde:

DA WAR DIE ANGST
UND DER MORD
DA GING EIN RISS
DURCH IHR HERZ
UND RISS DEN SCHREI
MIT SICH FORT

In der kleinen Portalvitrine des Kunstraumes findet sich eine weitere gestickte Arbeit der Künstlerin. In dieser listet sie die Todesdaten und Todesorte der ermordeten Frauen*, ergänzt um ein Kreuz. Die Statistik der Morde, eingefasst durch den lyrischen Text, bilden die begleitende, fünfzehnminütige Tonspur, gesprochen von Birgit Minichmayr.

Sabine Groschup: DA WAR DIE ANGST (2023) / Mehrteilige Rauminstallation mit begleitender Tonspur / Eigener lyrischer Text von Hand gestickt auf ein 200 x 400 cm großes weißes Baumwolltuch; 79 Uhren verschiedener Provenienz; DYMO-Beschriftung; von Hand gestickte Statistik auf ein 23 x 58 cm großes weißes Baumwolltuch (Work in Progress), Klang.

Abmessungen variabel | Tonspur: 12:00 min, geloopt mit 2 Minuten Stille | Stimme: Birgit Minichmayr | Aufnahme: Martin Siewert, Wien | Aufnahmedatum: 4. Dezember 2023 | Aufnahmeleitung: Georg Weckwerth | Produktion: TONSPUR Kunstverein Wien | © Sabine Groschup & Bildrecht, Wien 2023



Filmstills ©Sabine Groschup, Wien 2023
Portrait Georg Weckwerth

 WENIGER
Sabine Groschup

SABINE GROSCHUP (*1959 in Innsbruck) ist Künstlerin, Filmemacherin und Autorin.

1978-1980 Studium Archäologie, Ur- und Frühgeschichte und Architektur an der Universität Innsbruck; 1980-1982 Architekturstudium an der Hochschule für angewandte Kunst Wien bei Wilhelm Holzbauer; 1982-1989 Studium Experimentelles Gestalten (Malerei und Animationsfilm) an der Hochschule für angewandte Kunst Wien bei Maria Lassnig; 1984 Gaststudium (Videokunst) an der Kunstakademie Düsseldorf bei Nam June Paik; 1989-1992 Studium der Ethnologie an der Universität Wien.

Seit 1983 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Einzelausstellungen zuletzt: 2022: DER DOPPELTE (T)RAUM, Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim); 2023: Auf_allen_Wegen, eben, EIKON Schauraum, MQ Wien; Als gehörten sie einem Mundleser, Schule für Dichtung, Wien; 3 Blutstropfen drei, GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (anlässlich meaoiswiamia – Gastland Österreich Leipziger Buchmesse 2023).


Daniela Trinkl &
Rachel J. Müller

Conni Holzer

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